Hund zieht an der Leine – Was kann man tun? | Dr. Sam

Wenn der Hund an der Leine zieht – Was kann ich dagegen tun?

Autor: Dr. Sam | Zuletzt bearbeitet: 26. März 2022 | Lesezeit: 17 min
Hund zieht an der Leine beim Spaziergang auf Wiese

Ob nun unser Hund schon im Welpenalter einzieht, oder vielleicht schon etwas älter ist, wenn er unser Leben als Hundebesitzer bereichert ist unerheblich. Aber in unserem Zusammenleben können dennoch einige Stolpersteine unseren gemeinsamen Alltag stören. Dazu gehört es auch, wenn der eigene Hund permanent und heftig an der Leine zieht. So wird jeder Spaziergang zum Spießroutenlauf und Kraftprobe, gerade bei den größeren Hunderassen.

Was bedeutet es wenn mein Hund an der Leine zieht?

Wenn ein Hund an der Leine zieht, ist das kurzzeitig, nicht schlimm für deinen Vierbeiner. Allerdings bedeutet es, besonders bei größeren Hunderassen, eine enorme Kraftanstrengung für uns Hundebesitzer auf dem Spaziergang. Zieht dein Hund ständig, mit enormer Kraft an Leine und Halsband, kann das aber auch auf lange Sicht zu gesundheitlichen Beschwerden führen. So können nicht nur Verspannungen im Hals- und Nackenbereich entstehen, sondern auch, dass ihm dadurch regelmäßig die Luft abgeschnürt wird. Der Wechsel auf ein gut sitzendes Geschirr liegt dann Nahe. Allerdings entwickelt dein Vierbeiner dadurch noch mehr Kraft und du bekommst ihn eventuell nicht mehr gebändigt? So wird jeder Spaziergang zu einer Anstrengung und wir Hundebesitzer brauchen Unterstützung. Viel Training und eventuell auch der Beistand durch einen Hundetrainer, können hilfreich sein. 

Ursache

Das Spazierengehen an einer Leine ist, für einen Hund, eine eher unnatürliche Art sich zu bewegen. Denn Hunde möchten sich natürlich frei und in ihrem eigenen Tempo fortbewegen. Spannende Stellen an Feld- und Wiesenrändern erschnüffeln und natürlich am liebsten mit anderen Artgenossen toben. Trotzdem müssen wir Hundebesitzer darauf achten, dass besonders an Straßen oder in Wohngebieten, unserem Hund keine Gefahr droht. Oder dass er, wenn er nicht gut genug auf seinen Namen gehorcht, nicht von alleine auf Erkundungstour geht. Dafür brauchen wir eine Leine – die unser Vierbeiner, besonders wenn er sie noch nicht kennt, eher als Hindernis ansieht. Schließlich möchte er seine Welt erkunden, erschnüffeln und manchmal auch erstürmen. Das Ergebnis ist dann, dass er an der Leine zieht. 

Auch einige Hunderassen neigen vermehrt zum Ziehen an der Leine. Denn besonders bei Hunden die ursprünglich, zum Beispiel für das Ziehen von schweren Lasten, gezüchtet worden sind, ist dieses Verhalten teilweise schwerer abzugewöhnen.

Symptome und Diagnose

Wenn dein Hund stark an der Leine zieht wirst du vielleicht weitere Beobachtungen, auf euren Spaziergängen, machen können. Denn die meisten Hunde ziehen dann so stark an Leine und Halsband, dass ihnen hörbar die Luft weg bleibt. Sie schnaufen und ziehen stark die Luft ein. Einige Hunde röcheln auch dabei oder husten.  Der Druck der dabei auf der Halswirbelsäule und der dazu gehörigen Muskulatur liegt, kann zu Verspannungen und in besonders schweren Fällen, auch zu Beschwerden der Bandscheiben in diesem Bereich führen. Ebenfalls können Reizungen am Kehlkopf ausgelöst werden. Das erkennt man dann dadurch, dass diese Hunde husten, aber dabei den Mund öffnen und es so wirkt, als würden sie auch erbrechen müssen. Manchmal kann dabei auch etwas Schleim vorgewürgt werden. 

Aber auch beim Ziehen an Leine und Geschirr können Probleme entstehen. Sitzt das Geschirr eventuell nicht korrekt, können Druckpunkte entstehen und die Haut an diesen Stellen wund gescheuert werden. Ebenfalls gibt es Hunde, die dabei den Rücken krumm machen und es so z.B. zu Rückenschmerzen kommen kann.

Zeigt dein Hund solche Hinweise, oder vielleicht schon Beschwerden, beim Spaziergang solltest du dich tierärztlich beraten lassen. Nach einer gründlichen Untersuchung kann dein Tierarzt herausfinden, ob eventuell Probleme in der Hals- und Nackenregion entstanden sind. Das findet er dadurch heraus, in dem er den Hals von deinem Hund in verschiedene Richtungen biegt und untersucht, ob es dabei Einschränkungen gibt. Auch ein Blick in den Mund deines Hundes und Abtasten des Kehlkopfes kann aufschlussreich sein. Denn einige Hunde neigen, durch das Ziehen an der Leine, zu Reizungen in dieser Region und es kann eventuell beim Untersuchen sogar ein Husten ausgelöst werden.

Er untersucht aber auch, ob es Hinweise auf Schwierigkeiten im Bereich des Rückens gibt. Schritt für Schritt wird der Rücken deines Vierbeiners abgetastet und darauf geachtet, ob es schmerzhafte oder unangenehme Stellen gibt. Je nach Stärke der Beschwerden können weitere Untersuchungen, wie z.B. Röntgenuntersuchung, notwendig werden. 

Besondere Vorsicht ist beim Mops geboten. Beim starken Ziehen an der Leine besteht die Gefahr, dass die Augäpfel hervorfallen.

Quelle: Photoboyko

Therapie

Um deinen Hund das Ziehen an der Leine abzugewöhnen gibt es viele Tricks. Allerdings solltest du als Hundehalter dabei viel Geduld mitbringen, denn es kann lange dauern, bis dein Hund in jeder Situation ruhig an der Leine geht. Ganz zu Beginn solltest du die Leine mit sehr viel positiven Verhalten verbinden – denn Hunde die die Leine noch nicht kennen (z.B. Welpen) oder Hunde die einen eher negativen Bezug (eventuell auch Angst) zu der Leine haben, profitieren davon. Das erreichst du dadurch, dass die Leine immer wieder mit spielen, streicheln und Lob angelegt wird.

Die ersten Übungen zur Leinenführigkeit solltest du auch eher in einem ruhigen Umfeld durchführen. Du und dein Hund könnt besonders in der heimischen und vertrauten Umgebung einfacher trainieren. Hierfür eignet sich z.B. das eigene Wohnzimmer oder der eigene Garten. Je weniger Ablenkung für deinen Vierbeiner besteht, desto besser. Achte darauf, dass dein Hund direkt eine Belohnung bekommt, wenn er locker neben dir her geht (z.B. ein Leckerlie). Wenn ihr die ersten Schritte gut geschafft habt, kannst du mal einen Richtungswechsel versuchen. Gehe langsam und nicht zu schnell eine Wendung, spreche deinen Hund dabei an, und belohne ihn, wenn er dir folgt. 

Funktioniert dies schon zuverlässig zuhause, kannst du solche Übungsschritte auch auf euren Spaziergängen einfügen. Spreche deinen Hund dabei immer zuerst an, mach ihn auf dich aufmerksam und wiederhole diese Schritte in kurzen Übungen. Ein solches Training sollte immer positiv enden – deswegen solltest du überlegen, ob es vielleicht ruhigere Gegenden in eurer Umgebung gibt an denen du üben kannst. Denn ist dein Hund draußen permanent abgelenkt, kommt ihr zwei eventuell nicht weiter im Training.

Schaffst du es alleine nicht, deinem Hund die Leinenführigkeit beizubringen, ist das nicht schlimm. Viele Vierbeiner erkunden ihre Welt auf ihre Weise und es locken andauernd haufenweise Ablenkungen auf eurem Weg. Gerade dann kann es  vielleicht hilfreich sein,  wenn du einen Hundetrainer ansprichst. Sie können dir helfen, den richtigen Weg im Training mit deinem Hund zu finden, und unterstützen dich dabei. 

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